Rückenschäden, Schulterbeschwerden, Kopfschmerzen: Schulranzen können bei Kindern zu zahlreichen Beschwerden führen. Wer den Ranzen falsch aufsetzt, laufe Gefahr, das zu tragende Gewicht mit einer falschen Körperhaltung auszugleichen, warnt Prof. Dr. Ralf Stücker, Ärztlicher Direktor und Leitender Arzt der Kinderorthopädie im Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) in Hamburg. Viele Kinder neigten daher dazu, ein Hohlkreuz zu machen.
"Es empfiehlt sich grundsätzlich, einen Ranzen mit gut gepolsterten, mindestens vier Zentimeter breiten Schulterträgern zu kaufen, zudem sollte ihre Länge auf beiden Seiten gleich eingestellt sein, um Beschwerden in der Schulter zu vermeiden." Schultaschen mit nur einem Schulterriemen sind für junge Kinder nicht geeignet, da die Wirbelsäule bei Mädchen meist erst mit 14 oder 15 Jahren vollständig ausgebildet ist, bei Jungen sogar erst mit 16 oder 17 Jahren. Rucksäcke sind dagegen generell empfehlenswert, wenn das Gewicht auf Höhe der Burstwirbelsäule getragen wird.
Und wie geht es richtig? "Das Gewicht sollte gleichmäßig verteilt sein und der Ranzen nicht zu weit unten anliegen, sodass der Druck von der Lendenwirbelsäule genommen wird", rät Stücker. Der Ranzen sollte eng am Körper anliegen, die schweren Teile körpernah und die leichteren Gegenstände weiter weg vom Körper verstaut werden. Und: Ein Ranzen sollte maximal zehn bis 15 Prozent des Eigengewichts des Kindes wiegen. Außerdem sei wichtig, dass die Kinder nicht so lange mit dem Ranzen auf dem Rücken unterwegs sind und dass sie sich zum Ausgleich genügend bewegen, damit der Haltungs- und Bewegungsapparat ausreichend trainiert werden.
Fotocredits: TJENA / pixabay.com
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