Patienten mit einer Herzschwäche fühlen sich oft müde und schlapp. Schon kleine Anstrengungen rauben ihnen den Atem, jede Treppe wird zur Qual. Da ist es eine leicht verständliche Reaktion, wenn die Menschen mit Herzinsuffizienz sich schonen und auf körperliche Betätigung verzichten. Doch das ist kontraproduktiv. Denn Sport im richtigen Ausmaß hilft auch Menschen mit einer Herzschwäche, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern.
Sport ist auch bei Herzinsuffizienz gesund
Sportliche Betätigung hat eine sehr positive Wirkung auf den Herzmuskel, denn durch die körperliche Bewegung wird das Herz gestärkt. Wer regelmäßig Sport treibt, kann den Effekt auch im Alltag beobachten: Treppensteigen und die alltäglichen Wege fallen leichter. Die Leistungsfähigkeit wird insgesamt verbessert.
Diesen Effekt können sich auch Menschen mit Herzschwäche zunutze machen. Mit der Zeit wird es durch regelmäßiges, moderates Training gelingen, die Belastungstoleranz des Herzens zu vergrößern. Der Patient wird leistungsfähiger beim Sport, vor allem aber spürt er die positiven Effekte im Alltagsleben. Die neue Leistungsfähigkeit schafft eine neue Lebensqualität.
Langsam, aber regelmäßig
Vor allem Ausdauersport ist besonders gut geeignet, um das Herz zu trainieren und zu stärken. Doch Vorsicht vor übertreibenden Ehrgeiz. Es müssen keine Marathonläufe absolviert werden – ganz im Gegenteil. Kleine Trainingseinheiten von 20 Minuten am Tag genügen völlig aus, um einen positiven Effekt auf das Herz zu haben.
Langsames Jogging ist eine sehr beliebte Sportart bei Herzpatienten. Fahrradfahren hat den Vorteil, dass es damit leicht gelingt, die Trainingseinheit in das alltägliche Leben einzubinden: So kann man beispielsweise den kleinen Einkauf mit dem Rad erledigen. In vielen Orten gibt es Sportgruppen, bei denen Menschen mit Herzinsuffizienz Sport treiben können. Die Gemeinschaft motiviert und macht Spaß, die ärztliche Aufsicht sorgt dafür, dass nichts schiefgehen kann.
Sport unter ärztlicher Aufsicht
Wichtig dabei: Sobald die Belastung zu stark wird, muss das Training und die körperliche Betätigung sofort unterbrochen und im besten Fall ein Arzt gerufen werden. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz ist besondere Vorsicht geboten. Denn die positive Wirkung des Sports kann schnell in eine negative Überbelastung umschlagen. Bei ausgeprägter Insuffizienz ist deshalb ein Training mit dem Ergometer sinnvoll, bei dem permanent die Belastung des Herzens gemessen und kontrolliert wird. Am besten trainiert man unter ärztlicher Aufsicht oder in einem Fitnesscenter mit ausgebildeten Personal – die bessere Lebensqualität lohnt den Aufwand allemal.
Bildquelle: Thinkstock, 526111759, iStock, BSWei
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