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Bei Hindernis-Rennen eigene Grenzen kennenlernen

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Saarbrücken (dpa-infocom) – In den letzten Jahren haben Hindernisrennen (engl. Tough Race) einen wahren Boom erfahren. Das mag daran liegen, dass die Rennen einen echten Kontrast zum Alltag bieten.

«Im Vergleich zu klassischen Ausdauerevents kämpft man beim Hindernisrennen ganz gezielt mit den Unwegsamkeiten der Natur. Das erfordert Ausdauer, Kraft und Koordination», erklärt Professor Daniel Kaptain, Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.

Im Schnitt sind zehn bis 20 Hindernisse zu überwinden, die unterschiedliche Anforderungen stellen. Teilnehmer müssen dabei klettern, kriechen oder springen. Meist ist auch eine Gewässerdurchquerung eingebaut. Zwischen den Hindernissen liegen längere Laufstrecken, oft mit Steigungen und widrigen Untergründen. Diese können etwa uneben oder sandig sein.

Aber warum tut man sich diese Qual an? «Dieser Ausgleich zum oft monotonen, durchgeplanten und automatisierten Alltag ist für viele ein „Kick“ und bewirkt das Verlassen der Komfortzone», beschreibt Kaptain. Die Abfolge der Hindernisse und Laufstrecken erfolgt nahtlos und ohne Pause. In Deutschland finden diese Events meist von April bis September statt.

Die Distanz variiert je nach Wettkampf zwischen sieben und 24 Kilometern. Manchmal sind die Strecken sogar noch länger. Demnach spielt die Ausdauer die Hauptrolle. «Doch die Aufteilung und der Wechsel zwischen aeroben und anaeroben Phasen machen den Unterschied zu gewöhnlichen Langstreckenläufen», erläutert der Fitnessexperte. «Die Herausforderung liegt in einem schnellen Wechsel der Bewegungsabfolgen und Stoffwechsellagen, und dies über einen Zeitraum von 90 bis 120 Minuten», führt er aus.

Um solch ein Hindernisrennen erfolgreich zu überstehen, ist gute Vorbereitung wichtig. Trainingsbedingungen sollten den Wettkampfbedingungen nachempfunden werden oder möglichst ähnlich sein. Training auf dem Laufband sei daher nur bedingt zielführend. «Da nahezu alle Bewegungsmuster und entsprechende Muskelgruppen gefordert sind, bereitet man sich am besten mit einem Konditionstraining vor, das aus einem passenden Motorik-Mix besteht», rät Kaptain. Die Trainingseinheiten sollten progressiv geplant werden. Hier gilt das Prinzip «Umfang vor Häufigkeit vor Intensität». «Bis zu zwei Wochen vor dem Wettkampf sollte auch die Intensität sukzessive erhöht werden», rät Prof. Kaptain. In den letzten sieben bis zehn Tagen ist im Training eine Erschöpfung wiederum strikt zu vermeiden. «Die Belastung beim Wettkampf ist fordernd genug. Die Belohnung ist jedoch ein einmaliges und extremes Erlebnis.»

Fotocredits: Nacho Gallego

(dpa)

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