Hamburg – Aus einer Stichproben-Untersuchung schließen
Hamburger Mediziner, dass männliche Freizeitsportler bei dauernder
Überanstrengung möglicherweise ihrer Herzgesundheit schaden können.
Die Forscher vom
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
stellten bei einer Untersuchung von 54 männlichen und 29 weiblichen
Triathleten fest, dass zehn der Männer Vernarbungen am Herzmuskel
hatten.
Solche sogenannten myokardialen Fibrosen hängen mit dem Auftreten
lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen zusammen, wie Gunnar Lund,
der Leiter der Forschergruppe, erläuterte. Die Studienteilnehmer
waren ambitionierte Freizeitsportler im Durchschnittsalter von 43
Jahren, die mindestens zehn Stunden die Woche trainieren, wie das UKE
mitteilte.
Ursache der Vernarbungen könne eine bestehende und zuvor nicht
erkannte Herzmuskelentzündung sein. In der Normalbevölkerung komme
dieses Leiden mit einer Häufigkeit von 3 bis 4 Prozent vor, bei den
Studienteilnehmern waren 17 Prozent der Männer, aber keine der Frauen
betroffen. «Denkbar ist eine Überlastung des Herzens durch zu viel
Sport an der Leistungsgrenze», erklärte Lund.
Die Wissenschaftler vermuten, dass auch das männliche Hormon
Testosteron eine Rolle spielen könnte. Vielleicht seien Frauen aber
auch aus einem anderen Grund von Natur aus besser geschützt oder sie
seien einfach cleverer und verausgabten sich nicht so sehr wie einige
Männer, meinte Lund.
Die Studienergebnisse wurden in der Zeitschrift «JACC: Cardiovascular
Imaging» veröffentlicht.
Fotocredits: Matt York
(dpa)
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