Wiesbaden – Golf ist längst nicht nur etwas für Wohlhabende – aber auch kein günstiges Vergnügen. Wer den Sport ernsthaft betreiben möchte, muss Ausgaben einplanen: Für das Lernen, die Ausrüstung und das Spielen auf den Plätzen. Was Einsteiger dazu wissen müssen:
1. Wie lässt sich der Sport testen?
Golfclubs bieten Schnupperkurse, zu denen Einsteiger sich anmelden können. Interessierte bräuchten nur bequeme Kleidung und sportliche Schuhe, sagt Marcus Neumann, Sportvorstand des Deutschen Golf Verbandes. Die Ausrüstung wird gestellt. Wer es individueller mag, bucht zum Testen ein paar Übungsstunden bei einem Golflehrer oder probiert sich allein auf der Driving Range einer Golfanlage an den ersten Schlägen aus.
2. Welche Ausrüstung benötigen Einsteiger?
Für
Golfeinsteiger reicht Neumann zufolge erstmal ein sogenannter Halbsatz – das ist ein Auswahl von 6 bis 7 Schlägern. Ein Putter für kurze Schläge und verschiedene Eisen bieten sich dafür an. Auf den Platz dürften Golfer bis zu 14 Schläger mitnehmen. Für wenige hundert Euro erhalte man schon sehr gute neue Einsteiger-Sets, sagt der Experte. Günstiger sind gebrauchte Schläger.
3. Gibt es eine spezielle Kleidungs-Etikette?
Das kommt auf den Golfclub an. Auf vielen Anlagen genügt es, wenn Sportler saubere und nicht verschlissene Kleidung tragen. «Mit einem Poloshirt und einer normalen Hose macht man nichts verkehrt», sagt Neumann. Sportliche Funktionskleidung sei auch gern gesehen.
4. Was bedeutet Platzreife?
Die Platzreife ist im Prinzip ein Beleg, dass ein Golfer sicher und zügig spielen kann, andere nicht gefährdet und die Regeln kennt. Gerade wenn die Anlagen gut besucht sind, wird das wichtig, weil die Abläufe ansonsten gestört werden. Für viele Golfplätze brauchen Spieler eine Platzreife. «Sie ist aber keineswegs die Garantie, dass man auch überall spielen darf», betont Neumann. Um sicherzugehen, sollte man vorher nachfragen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um auf einer Anlage zu golfen. Clubs können etwa eine Mindestspielstärke, das sogenannte Handicap, fordern.
5. Wie viel Geld müssen Einsteiger bis zur Platzreife einplanen?
Das hängt unter anderem vom Talent und Trainingsfleiß ab. Einfluss hat auch, bei wem die Platzreife gemacht wird. Golfclubs oder auch die Vereinigung clubfreier Golfspieler bieten Platzreifekurse an.
6. Ist eine Club-Mitgliedschaft Pflicht zum Spielen?
Nein. Von den 791 Golfplätzen in Deutschland seien 393 ohne Mitgliedschaft im jeweiligen Club bespielbar, erklärt Neumann. 155 verlangten keine Platzreife. Als Gastspieler auf einem fremden Club wird laut Verband eine Nutzungsgebühr fällig. Sie wird auch Greenfee genannt und liegt den Angaben nach im Schnitt bei 40 bis 50 Euro für eine Golfrunde über 18 Löcher, abhängig etwa von Club, Uhrzeit oder Wochentag. Tageskarten für 6-Loch-Kurzplätze gebe es ab 10 Euro.
Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)
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