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Das neue Zumba-Work-out hat es in sich

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München – Zwei Schritte zur Seite, ein Kick in die Luft. Ausfallschritt nach vorne. Kniebeuge. In den Liegestütz springen und wieder zurück. Hört sich nach hochintensivem Intervalltraining, kurz HIIT, an – und sieht auch so aus. Nicht umsonst heißt das Konzept Strong, also «stark».

Es kommt aus dem Hause Zumba – mit vollem Namen heißt das Konzept
Strong by Zumba. Und doch hat es mit klassischem Zumba wenig zu tun. Man schwitzt stärker, keucht lauter und ist sehr froh über die kurzen Pausen, die eine Stunde Training in vier Quartale unterteilen.

Zumba wurde in den 1990er Jahren in Kolumbien kreiert und vereint Aerobic- und Tanzelemente zu südamerikanischen Klängen. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Varianten: Zumba im Wasser etwa oder Zumba Gold, das speziell für ältere Menschen mit weniger belastenden Bewegungen konzipiert wurde.

So bleibt man als Fitness-Anbieter im Gespräch, erklärt Frank Daumann, Professor für Sport- und Gesundheitsökonomie an der Universität Jena: «Man versucht immer wieder Produktinnovationen in den Markt zu bringen und dadurch auf sich aufmerksam zu machen.»

Wo Zumba draufsteht, wird in der Regel zu fetziger Musik trainiert – beim neuen Konzept allerdings etwas anders als bisher. Während sich beim klassischen Zumba die Choreographie an den Liedern orientiert, ist es hier genau umgekehrt. Zuerst haben die Macher eine Choreographie mit verschiedenen Übungen für ein Ganzkörper-Work-out entwickelt. Danach wurde die Musik dazu produziert. Die Musikelemente sind genau auf die einzelnen Bewegungen abgestimmt.

«Das erhöht den motivierenden Effekt der Musik», sagt Dave Sibley, der bei Zumba für den europäischen Markt zuständig ist. So falle es den Menschen leichter, an oder sogar über ihre gefühlten Grenzen zu gehen. Ist es die Musik, die zur Bewegung animiert, kommt es einem weniger anstrengend vor, und man lernt schneller – so die Theorie.

Tatsächlich hilft die Kombination von bestimmten Bewegungen und spezifischen Klängen dabei, die Bewegungen genauer auszuführen. Das hat Alfred Effenberg herausgefunden. Er ist Professor für Bewegungswissenschaften an der Universität Hannover. «Wenn die Klänge oder Klangfolgen eine präzise Orientierung geben, wie lang die einzelnen Bewegungselemente sind und mit welchem Rhythmus und Tempo sie aufeinander folgen, hilft das, solche Abfolgen schneller zu erlernen», sagt er.

Diesen Eindruck bekommt man auch im Training. Schon beim ersten Mal kann man sich gut an der Musik orientieren und hört, wann der nächste Wechsel kommt. Wird die Musik schneller, zieht man auch das Tempo der Bewegung an, reißt zum Beispiel die Knie immer flotter abwechselnd in die Luft.

Trainingstechnisch orientiert sich das Konzept am momentan sehr angesagten Work-out mit dem eigenen Körpergewicht. Wer schon in diesem Bereich trainiert, kennt die Bewegungen: Burpees, Squats oder Lunges. Man springt in den Liegestütz und wieder auf die Füße, geht tief in die Hocke, macht einen Ausfallschritt und berührt mit dem Knie den Boden. Auch Kampfsportelemente sind enthalten, bei denen die Teilnehmer mit der Faust oder mit dem Ellbogen in die Luft boxen oder mit dem Fuß kicken.

Dadurch, dass die Bewegungen einander zügig ablösen, werden immer wieder andere Muskelgruppen beansprucht. Das hilft beim Durchhalten. Nach jeder Einheit kann man sich kurz auflockern und etwas trinken.

Wie anspruchsvoll ein Work-out ist, hängt letztlich vom Trainer ab. Grundsätzlich kann man auch als Fitnessneuling einsteigen und besonders fordernde Bewegungen erst einmal auslassen oder abschwächen. Wer sich nicht sicher ist, ob er schon fit genug für das Training ist, kann direkt bei den Anbietern nachfragen.

Und wer schon regelmäßig trainiert und sich über Fitness-Trainer ärgert, die mit breitem Grinsen rufen, wie viele Wiederholungen noch zu absolvieren sind, darf sich freuen. Denn bei diesem Work-out gibt die Musik den Ton an.

Fotocredits: Erik Mosoni,Erik Mosoni,Erik Mosoni,Erik Mosoni,Erik Mosoni
(dpa/tmn)

(dpa)

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