Saarbrücken (dpa-infocom) – Und plötzlich ist er da, der Feind Stress. Nimmt der Druck überhand, kann er ernste Krankheiten auslösen. Betroffene müssen es aber nicht so weit kommen lassen. Denn der Körper reagiert oft schon frühzeitig auf zu große Belastungen.
Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass der Körper bereits seit einiger Zeit immer mal wieder eine Art «Hilferuf» abgesetzt hat. Sei es in Form von schlaflosen Nächten, innerer Nervosität, Gereiztheit oder einer hohen Infektanfälligkeit. «Gerade Frauen klagen in stressigen Phasen über ein schlechtes Hautbild oder vermehrten Haarausfall, was auf eine negative Beeinflussung des Hormonsystems zurückzuführen ist», erklärt Anna Patrizia Stabler-Schug, Dozentin im Fachbereich Psychologie und Pädagogik an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG.
Muskelschmerzen und Verspannungen gehören zur Gruppe der häufig genannten Beschwerdebilder, die mit Signalen der Überforderung in Verbindung gebracht werden. «Nach diesen ersten Anzeichen, können langfristig auch Herz-Kreislaufstörungen, Angina pectoris, Diabetes, Magengeschwüre oder Migräne auftreten», führt Stabler-Schug fort.
Es ist wichtig, auf solche Warnungen des Körpers zu achten und schlimmeren Folgeerscheinungen vorzubeugen. «Wer sich am Tag eine kurze Ruhepause gönnt, um eine innere Bestandsaufnahme zu machen, kann dadurch seine körperliche und psychische Gesundheit positiv beeinflussen», erklärt die Dozentin. Auch das Einbinden von kleinen Ritualen in den Alltag könne für Auszeiten sorgen und sei sinnvoller, als etwa wochenlang auf den bevorstehenden Urlaub hinzufiebern.
Atementspannung oder Achtsamkeitsübungen eignen sich hierfür, aber auch das Lesen eines Buches, Gartenarbeit oder ein Spaziergang im Wald. Wichtig hierbei ist, dass diese Maßnahmen ohne Zwang und Leistungsdruck erfolgen und mit Freude und Spaß umgesetzt werden. «Das Erlernen und regelmäßige Anwenden von Entspannungsmethoden wie die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training stellen ebenfalls geeignete Methoden dar, um besser mit Stress umzugehen und das Körperbewusstsein zu schulen», erklärt Stabler-Schug.
Fotocredits: Felix Kästle
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